Verfasst von Chrome am 3. Juni 2013
unterIm Mai wurde die Meldung veröffentlicht, dass Ubuntu ab der Version 13.10 (Saucy Salamander) plant, Chromium statt Firefox als Standard-Browser einzusetzen. Chromium ist das Open-Source-Projekt hinter Googles Chrome Browser, nach dem die Software-Pakete der meisten Linux-Distributionen benannt sind.
Neuer Standard-Browser aus Sicht der Nutzer
Für den Nutzer bedeutet der Begriff "Standard-Browser" der Webbrowser, der bei der Erstinstallation als Vorgabe gesetzt wird. Das Ubuntu Software Center kennt aktuell insgesamt 22 Browser-Applikationen, die alle auch Unerfahrene innerhalb weniger Augenblicke installieren und als Standard-Browser einrichten können. Einiges spricht dafür, dass viele Nutzer von dieser Möglichkeit Gebrauch machen werden. Auf dem Desktop hat Windows etwa eine 90-prozentige Verbreitung, d.h. auch der Internet Explorer müsste auf 9 von 10 PCs als Browser verwendet werden. Tatsächlich beträgt sein Anteil in Deutschland aber nur 23%. Ziemlich sicher werden die Anwender von Ubuntu ebenso souverän den Webbrowser nach ihren Bedürfnissen und ihrem Geschmack auswählen und sich von keiner Vorgabe bestimmen lassen.
Neuer Standard-Browser aus Sicht der Entwickler
Egal ob der Standard-Browser bleibt oder nicht, eine solche Entscheidung der Entwickler hat eine nicht zu unterschätzende Signalwirkung. Die Beweggründe zu diesem Schritt legen sie selber dar. Die Verbreitung von Chromium verzeichnet solide Steigerungsraten, weltweit scheint er sogar Firefox überholt zu haben. Sicher ist auch, dass sich die Grenzen zwischen den verschiedenen Endgeräten immer weiter auflösen. Smartphone, Tablet oder PC sind nur noch unterschiedliche Zugänge zu einer Arbeitsumgebung, die möglichst einheitlich bedienbar sein sollen. Wie das aussehen kann, macht Chromium mit seiner Anbindung an das Google-Konto und andere Dienste heute schon vor. In Anbetracht von Ubuntus vermehrten Engagement auf dem Telefon- und Tablet-Markt ist diese Entscheidung nicht nur naheliegend, sondern fast schon zwingend.
Wie es weitergeht
Gegenwärtig läuft ein Voting, in der die Community zwischen Chromium und Firefox abstimmen kann. Aktuell hat Firefox einen deutlichen Vorsprung.
Das Ergebnis fließt in die endgültige Entscheidung mit ein, die wahrscheinlich Ende September 2013 mit der Veröffentlichung der abschließenden Beta-Version stehen wird. So viel ist aber sicher, dass beide Browser weiterhin in Ubuntu gepflegt werden, die Nutzer also auch in Zukunft freie Wahl über ihren Standard-Browser haben.