Verfasst von Firefox am 23. November 2017
unterMozillas neuer Browser "Firefox Quantum" ist nun endlich verfügbar. Die Software wurde nicht nur optisch umgestaltet, auch viele Verbesserungen wurden vorgenommen. Die Entwickler erwarten sich durch den bisher größten Release die Erhöhung des Marktanteils zugunsten von Firefox. Der Code des Browsers wurde zu 75 Prozent neu überarbeitet.
Ein neues Design
Als erstes fällt das neue Logo auf: Es entspricht den derzeitigen Richtlinien des Logo-Designs. Mit dem Design-System Photon bringt Mozilla mehr Konsistenz in sein Produkt und auch der Bezug zum Einsatz mit verschiedenen Betriebssystemen ist wesentlich deutlicher erkennbar.
Ebenso erhielt das Tab-Design einen Facelift. Bei Mac OS X wird per default der Vibrancy-Effekt verwendet und bei Windows die konfigurierte Akzentfarbe. Eine weitere Veränderung ist die Mindestbreite der Tabs. Bisher lag sie bei 100 Pixel und war nicht veränderbar. Bei Firefox Quantum beträgt sie 76 Pixel und ist via "about:config" einstellbar.
Auch in der Gestaltung von internen Browser-Seiten haben die Entwickler nachgebessert: Der Add-on-Manager wurde neu überarbeitet und die Fehlerseite glänzt in neuem Licht. Die Entwickler lockern ihr Design durch exquisite Illustrationen auf.
Neue und verbesserte Features
Grundsätzlich enthalten alle Features Beschreibungen wie sie aktiviert, deaktiviert oder gegebenenfalls verändert werden können.
Erstmals ist Firefox für Touch-Geräte optimiert. Standardmäßig erscheinen im Touch-Modus Navigationsleiste und Tabs vergrößert und sind leichter mit den Fingern bedienbar. Jedoch kann der Anwender diese Anzeige umkehren, das heißt dass Steuerungselemente verkleinert werden und mehr Platz für die Anzeige von Webseiten bieten. Besonders bei kleinen Bildschirmen ist diese Funktion von großem Vorteil. Diese Funktion nennt sich Kompakt-Modus.
Die interne Seite für die meistbesuchten Seiten erlaubt nun direkte Änderungen durch den Benutzer und findet nicht mehr über Umwege statt. Hinzukommt die Nutzung des Dienstes Pocket, den Mozilla Anfang 2017 übernommen hat. Allerdings kommen zur Zeit nur Anwender aus Deutschland, Kanada und den USA in den Genuss dieses Features.
Das Hauptmenü wurde komplett überarbeitet und ist bei Firefox Quantum nicht mehr durch den Anwender veränderbar. Dafür steht links vom Hauptmenü ein Overflow-Menü zur Verfügung, das benutzerdefiniert dauerhaft angezeigt werden kann und in dem Funktionen oder Erweiterungen platzierbar sind.
Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, Chroniken und Lesezeichen von anderen Browsern zu importieren. Dieses Feature ist besonders für Umsteiger nützlich, die auf ihre gewohnten Seiten nicht verzichten wollen.
Erweiterungen nur noch als WebExtensions
Für Erweiterungen setzen die Entwickler klar auf WebExtensions. Ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings auch mit einem Nachteil verbunden: Der Katalog verfügbarer Erweiterungen schrumpfte von über 20.000 auf circa 6.000.
Höhere Sicherheit
Auch im Bereich der Sicherheit hat Mozilla erheblich nachgebessert. Firefox Quantum verfügt jetzt über eine funktionierende Rechteverteilung. Der Browser verfügt über ein Berechtigungs-Management über das Kamera, Mikrofon, Standortzugriff und Benachrichtigungen gesteuert werden. Tools zur Barrierefreiheit, wie zum Beispiel Lupen oder Bildschirmleser werden hier ebenfalls kontrolliert.
Bestehende Sicherheitslücken wurden weitgehend geschlossen und durch den Einsatz von WebExtensions laufen alle Erweiterungen in einem separaten Prozess. Unter UNIX/Linux-Systemen wurden die Berechtigungen für Lese- und Schreibvorgänge verschärft. Der Vorteil: Treten neue Sicherheitslücken auf, sinkt die Wahrscheinlichkeit der Gefährdung des gesamten Systems.
Firefox Quantum ist der erste Browser auf dem Markt, der eine verifizierte Verschlüsselung benutzt.
Allein aus diesen Gründen ist ein Update auf Firefox Quantum sehr zu empfehlen. Bisher unterstützt der Browser den Algorithmus Curve25519. Der Code des Browsers ist dadurch nicht nur kryptographisch verifiziert, sondern auch 20 Prozent schneller, als bei seinen Vorgängern.
Allein aus oben genannten Gründen ist ein Update auf Firefox Quantum sehr empfehlenswert.
Bessere Performance
Neben der Überarbeitung des Browsers in puncto Design und Features, ist den Entwicklern auch die Verbesserung der Performance am Herzen gelegen. Eine längst überfällige Entscheidung. Aufgrund seiner größeren Geschwindigkeit verdrängte Google Chrome den Firefox Browser mehr und mehr zurück. Selbst eingefleischte Firefox-Nutzer in Deutschland stiegen vermehrt auf Chrome um. Das möchte Mozilla nun ändern: Laut Angaben der Entwickler benötigt Firefox Quantum 30 Prozent weniger Cache als Chrome und belegt dadurch weniger Speicher. Eine weitere Verbesserung ist ein eigener CSS-Engine, der den RAM-Bedarf des Browsers erheblich senkt. Ein weiteres großes Plus: Firefox Quantum ist im Gegensatz zu seinen Vorgängern sehr stabil.
Auch an der Geschwindigkeit wurde gebastelt: Firefox Quantum ist bedeutend schneller als seine Vorgänger. Je nach Betriebssystem kann der Browser mit Chrome durchaus mithalten, aber es besteht immer noch Verbesserungsbedarf. Dies gilt besonders für UNIX/Linux-Umgebungen. Aber: Stehen mehrere CPU-Kerne zur Verfügung, erreicht Firefox Quantum eine hervorragende Performance und kann Chrome in Bezug auf Geschwindigkeit teilweise schlagen.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Mozilla leistet mit diesem sehr stark verbesserten und überarbeiteten Browser einen sehr wichtigen Beitrag zur Softwareentwicklung im Bereich Open Source und freier, kostenloser Software. Firefox Quantum überzeugt durch:
- ansprechendes Design
- hohe Sicherheit
- hohe Stabilität
- sehr gute Performance
Firefox kann wie immer hier heruntergeladen werden und das Update auf die neueste Version erfolgt dann automatisch nach der Installation.
#1 von Horst-Walter Lange am 25. November 2017
Was soll ich schreiben, hatte schon mal Firefox!