Verfasst von Tools am 17. Juli 2017
unterSie ist sowohl Segen als auch Ärgernis viele Computerbesitzer, die auf ihrem System Windows betreiben: die Registry. Doch trotz der großen Bekanntheit des Begriffes, wissen nur wenige normale Anwender, was eigentlich damit auf sich hat und das die Registry, per regedit.exe auch bearbeitet werden kann. Was das bringt und wie man dabei vorgehen sollte, soll hier allen Interessierten näher gebracht werden.
Was ist die Registry und wozu benötigt sie einen Editor
Kurz gesagt: Die Registry ist die zentrale Datenbank des Windows-Systems. In ihr werden Informationen zu Art, Beschaffenheit und Funktionsweise eines jeden Programmes und des Systems selbst abgelegt. Praktisch gesehen stellt sie auch eine Schnittstelle zwischen der Hard- und Software dar, denn in Ihr sind ebenso hardwarebezogene Daten hinterlegt. Ohne die Registry würde Windows also nicht funktionieren und es könnte auch kein einziges Programm gestartet werden. Doch warum sollte man diese Datenbank nun verändern wollen?
Der Registry-Editor den Microsoft in seinem System selbst mitliefert ist der Zugriffspunkt des Users auf die Einstellungen und Informationen in dieser Datenbank. An dieser Stelle sein eine kleine Warnung vorausgeschickt:
Für das Verändern der Registry sollte schon ein gewisses Vorwissen bestehen, denn ansonsten kann es passieren, dass das System durch eine falsche Einstellung plötzlich nicht mehr startet.
Nun können aber manchmal Fehler in der Registry auftreten oder Programme verweigern die Funktion, weil ein bestimmter Eintrag in der Datenbank nicht vorhanden. Dieser kann dann über die Regedit dem entsprechenden Verzeichnis hinzugefügt werden. Dies sind nur zwei kleine Beispiele, im Grunde lassen sich über die regedit.exe auch das Aussehen und andere Eigenschaften von Windows beeinflussen.
Wie gelangt man in die Regedit
Die regedit.exe ist nicht so einfach zu finden, wie andere Anwendungen unter Windows. Zudem kann der Zugriff auf sie ja nach Betriebssystem-Version unterschiedlich ablaufen. Von Windows XP bis Windows 7 ist die Regedit über die Suche beim Öffnen des Start-Buttons zu erreichen. Hier muss der User lediglich den Begriff "regedit" eingeben. Die Endung .exe ist nicht unbedingt erforderlich, denn Windows sucht automatisch nach einer passenden Datei im System und fügt die Erweiterung selbstständig hinzu.
Ab Windows 8 verläuft das Ganze etwas anders. Das hier das Startmenü weggefallen ist, muss ein Rechtsklick auf den Windows-Button in der unteren Linken Ecke erfolgen. Hier öffnet sich nun ein Kontextmenü, in dem der Punkt "Ausführen" ausgewählt wird. In dem erscheinenden Eingabefeld kann jetzt wiederum der Befehl "regedit" eingeben werden.
Bei Windows 10 wird es dann wieder leichter, denn hier ist die Suchleiste vom neuen Assistenten Cortana, direkt in die Taskleiste integriert. Somit muss nur noch der Befehl "regedit" eingeben werden und schon öffnet sich das entsprechende Fenster.
Was bekommt der User zu sehen
Hat man die Regedit geöffnet, erscheint alles etwas kryptisch. Man sieht auf der rechten Seite einen langen Verzeichnisbaum der unzählige Ordner und Unterordner enthält. Hierbei handelt es sich um die Registry-Struktur, also die Systematik, nach welcher die Datenbank des Betriebssystems aufgebaut ist.
Die Bezeichnung der Hauptordner verrät dabei ungefähr, was in ihnen enthalten ist. Der Ordner "HKEY_CLASSES_ROOT" enthält zum Beispiel alle Dateizuordnungen mit denen Windows umgehen kann. Hier werden auch neue Dateiformate eingetragen und dem jeweils Ausführenden Programm zugeordnet. Der Ordner "HKEY_CURRENT_USER" hingegen enthält alle Einstellungen des aktuellen Benutzers zu denen auch persönliche Programmeinstellungen und vieles mehr gehören.
Liste der Hauptordner in der Übersicht:
- HKEY_CLASSES_ROOT
- HKEY_CURRENT_USER
- HKEY_LOCAL_MACHINE
- HKEY_USERS
- HKEY_CURRENT_CONFIG
Wie kann die Regedit sinnvoll verwendet werden?
Die Regedit ist natürlich nicht nur zum Ansehen aller Einträge gedacht. Es können auch fundamentale Änderungen vorgenommen werden. So ist es zum Beispiel möglich, den Windows-Key auszulesen, wenn dieser einmal verloren gegangen ist. Auch der Schreibschutz von Festplatten und Sticks kann hier jederzeit deaktiviert werden. Selbst das Ändern des Farbschemas, des Startbildschirms und des Log-in-Bereichs von Windows ist hier möglich.
Unter dem Schlüssel - so werden die Einträge in der Regedit genannt - können zum Beispiel die Autostartdateien eingesehen werden - z.B. "HKEY_LOCAL_MACHINE -> SOFTWARE -> Microsoft -> Windows -> CurrentVersion -> Run". Hier wird jede Software, jedes Unterprogramm und jeder Dienst gelistet, der beim Start des Systems geladen wird. Somit ist hier eine viel größere Steuerungsmöglichkeit geben, als zum Beispiel über den Task-Manager. Allerdings kann die Deaktivierung eines benötigten Dienstes schnell zu einem systemweiten Versagen führen. Daher sollte man sich im Vorfeld genau belesen, welche Einträge bedenkenlos entfernt werden können.
Das Laster der Registry
Die Registry ermöglicht über den Befehl "regedit" eine Menge Einstellungen, allerdings ist diese Datenbank hin und wieder auch das Laster von Windows, an dem sich die Geister scheiden. Je voller die Registry wird, desto langsamer arbeitet das System. Zudem kann es zu Zuweisungsfehlern kommen, was dann einen unvermittelten Programmabsturz bedeutet. Daher muss die Registry von Zeit zu Zeit auch einmal aufgeräumt werden. Dies könnte der User über "regedit" auch von Hand erledigen, allerdings wäre dies viel zu aufwendig. Hier helfen dann nur noch spezielle Programme, die wieder Ordnung in das entstandene Chaos bringen.